Mona Rabofsky

 

funky 1

für Big Band, uraufgeführt vom NÖ Jugenjazzorchester, 2021

Partitur auf Anfrage: mona.rabofsky(at)mailbox.org

 

Grundidee der Komposition


Prolog

Dionisos is god
of the beginning
before the beginning.

                                                   Anne Carson: „Bakkhai“, Verlag: Oberon Classics, UK, 2017; S. 7


Mich interessiert der Anfang vor dem Anfang. Das Mühen um Worte, oder hier Töne, und die Angst davor, eine leere Behauptung in den Raum zu stellen.
Die Qual des Ringens um Sprache, ein sich darin ergeben, übergeben, kaskadierend.
Wird eine Behauptung wahrer, wenn sie nur oft genug und von so vielen wie möglich zugleich geäußert wird? Sich in gleichem Maße durchs wieder und wieder Behaupten über die Zeit hinweg auch verändert? Gewinnt oder verliert sie auf diesem Weg an Wahrheitsgehalt?

Mythos: „was niemals war aber immer ist“ 

Angeblich Sallust, 4.Jhdt v. Chr, Quelle: Otto Betz: „Der verborgene Logos in den Mythen“, Verlag: Quart, Heft Nr. 4/2006; S. 24 Noemi Fischer hat diese Definition von Mythos in unserer Research-Arbeit zu den Bakkhen öfter zitiert.


Mythos als moralische Rechtfertigung einer Existenz und somit existenzverantwortungstragend.
Existenzabhängigkeit von Sprache, sprachliche Existenzabhängigkeit und Existenzverantwortung mittels Sprache – wie viele Geschichten werden niemals erzählt und prägen dabei doch Generationen?
Was bedeutet es, der Welt die Stimme – den Atem – zu vorzuenthalten?
Zwei Töne als Behauptung eines Da-Seins eröffnen und schließen das Werk.

 

S. 6,
plus weiterer Querbezug: S. 15 meiner Abschlussarbeit am Zentrum für angewandte Musikforschung, Donau Uni Krems

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