Diese Arbeit entstand für eine gleichnahmige Ausstellung des Vereines 4Rest.

Ursprünglich wollte ich mich mit meinem ethnografischen Blick an das Herzstück des Vereinssitzes, den als Archiv geführten Dachboden des Hofes in Kottes, annähern.
Johnny hatte mir hierfür die Tagebücher seines Vaters herausgesucht. Aber immer mehr stellte ich mir die Frage, wer ich es denn bin, die sich hier annähert, und von wo aus, und warum ich schon wieder die Familiengeschichten der anderen aufarbeite, anstatt mich um meine eigene zu kümmern, weil: Was tun mit meines Großvaters Briefen aus der Todeszelle, die ich geerbt habe und ich mich also veratwortlich fühle dafür, diese Geschichte zu erzählen? Beziehungsweise sie nicht zu erzählen, aus so vielen Gründen heraus - wir können gerne darüber reden.
So entstand diese Sprechanlage.
Ich hab im Werkzeugkoffer meiner Existenz gekramt und einen Teil einer Gegensprechanlage, die ich im Rahmen meiner Elektronik-Ausbildung vor 20 Jahren hinsichtlich bester Tonqualität konstruiert hatte, mit einem ebenso verwahrlosten Dieseltank auf dem Gelände des Hofes kombiniert. Von der Gegensprechanlage hatte ich nurmehr eine der beiden Komponenten, also ist es eine Sprechanlage.
Ein löchriger Eimer mit Wasser, ein wasserfestes Mikrofon hinein, ein Lautsprecher in den Tank, ein Mikrofon, das diesen Ton auffängt, ebenso in den Tank. Das Klangereignis aus dem Tank in die Sprechanlage, in den angeschlossenen Lautsprecher, dieser durch Büsche hindurch zum Fußweg hin ausgerichtet. 
Prokrastination? Verwässerung? Heckenschützin?

Theoretisch bestand jedenfalls die Möglichkeit, über die Sprechanlage, sichtbar oder unsichtbar, sprachlich oder in steten / unsteten Tropfen zu kommunizieren.

Hier ein paar Bilder vom making of